Dr. Franz Graf-Stuhlhofer

Inhalt des Buches "Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus"

Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus
im Großdeutschen Reich

Leben und Weltanschauung des
Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960)

= Bd.9 der Reihe "Historisch-Theologische Studien zum 19. und 20.Jahrhundert",
hg. von Gerhard Besier (Heidelberg), Robert P. Ericksen (Bremerton/USA),
Frédéric Hartweg (Paris) und Ingun Montgomery (Oslo)

Inhalt

I.  Einleitung
1. Erläuterungen zum Titel „öffentliche NS-Kritik ..."
2. Beispiele für Kösters Hitler- und NS-Kritik
3. Zielsetzung dieses Buches
4. Aufbau des Buches
5. Quellen
6. Erkenntniswert einer Ausnahme-Erscheinung
7. Danksagung
.
II.  Leben und Charakterisierung Arnold Kösters
1. Chronologischer Lebensverlauf
2. Köster verglichen mit Predigern von Wiener Gruppen
3. Zeitzeugen-Erinnerungen
4. Das Kösterbild der Nachrufe
.
III.  Kösters Wirkungsfeld: Wien-Mollardgasse
1. Die Anfänge der Gemeinde (Gründung 1869)
2. Kontakt mit Juden: Hans Herzl als prominentes Beispiel (1924)
3. Prediger-Suche 1927-29
4. Kösters erstes Jahrzehnt in Wien
5. Köster in Wien nach dem Anschluß
.
IV.  Grundlinien in Kösters Verkündigung
1. Golgatha als zentrales Weltgeschehen
2. Politiker als Neben-Christusse
3. Weltregentschaft Gottes
4. Sünde als Haltung
5. Bedeutung Israels
6. Verkündigung als christliche Hauptaufgabe
7. Christsein und Leiden
8. Hoffen auf Jesu Kommen
.
V.  Baptistische Theologie
1. Grundriß der Geschichte der deutschen Baptisten
2. Baptisten und Politik nach Andrea Strübind
3. Baptisten und Politik nach Uwe Gieske
4. Nachrang der Politik
5. Die am Seminar vermittelte theologische Prägung
.
VI.  Die Wiener Evangelische Allianz als kirchliches Umfeld Kösters
1. Politische Urteilsbildung als hermeneutische Grundlagendiskussion
2. Reflektierende Rückblicke auf die Hitler-Zeit
.
VII.  Veröffentlichte Äußerungen Kösters 1924-41
1924-28: Verkündigung in der Verbindung mit Gott
1929: Die religiöse Entwicklung Jugendlicher
1930: Verfolgte Täufer und russische Christen
1931: Die kommende Weltkatastrophe
Exkurs: Vavra über Nationalismus
1932: Kein Heil im Nationalsozialismus
1933: „Positives Christentum" versus Reich Gottes
1934: Antichristliches in christlicher Verkleidung
1935: Glaube, nicht Werke
1936: Unterliegen und Warten als Wege zum Sieg
1937: Das Ende des Christentums
1938-41: Von Artikeln zu Predigten
.
VIII.  Überlieferung von Kösters Predigten
1. Die Stenotypistin Gertrud Hoffmann
2. Umfang des überlieferten Predigtwerks
3. Methodische Echtheitszweifel
.
IX.  Teilbereiche ohne Distanzierung vom Nationalsozialismus
1. Autorität und Verantwortung
2. Bereitschaft zum Wehrdienst
3. Erleichterung über den Anschluß
4. Weltregentschaft Gottes
5. Universalität der Menschenrechte kein Thema
.
X.  Die "Grenze des Möglichen" bei Köster
1. Deutschland-Mythos — Gleichstellung mit anderen
2. Rassen-Ideologie — Hochschätzung des Judentums
3. Legitimation deutschen Kriegsführens — Offenlassen der Kriegsschuldfrage
4. Kriegs-Glorifizierung — Aufzeigen des Kriegsleids
5. Siegeshoffnung — Militärischer Sieg als Nebensache
6. NS-Bejahung — Religiös begründete NS-Ablehnung
7. Euthanasie-Bejahung — Unterstützung für Schwache
8. Hitler-Mythos — Kritik an Menschenverherrlichung
9. Gehorsam/Hingabe — Kritik an NS-Repräsentanten
.
XI.  Charakteristika von Kösters christlichem Philosemitismus
1. Häufige Bezugnahme auf das Alte Testament
2. Ausdrückliche Wertschätzung des Alten Testaments
3. Aneignung hebräischen Denkens
4. Anerkennung des Juden Paulus
5. Verehrung des Juden Jesus
6. Überzeugung von Israels Erwählung
7. Vergleichen Israels mit der Christenheit
8. Jesus als einziger Heilsweg für Juden und Heiden
9. Bedeutungsloserklärung des Rassischen unter Christen
10. Deutung des aktuellen Judenschicksals von der Weltregentschaft Gottes her
11. Erwartung einer großen Zukunft des jüdischen Volkes
.
XII.  Motivation christlichen Widerstandes
1. Prophet
2. Märtyrer
3. Eschatologe
.
XIII.  Zusammenfassung & Summary
The Baptist pastor Arnold Koester (1896-1960) was critical of National Socialism as soon as it arrived on the scene. In his sermons he expressed his opposition; distinctly, but at the same time using careful phrasing. For the Gestapo (secret police) he was an object of observation and interrogated several times, but was never arrested. Therefore, in contrast to other critics of the government, it was posssible for him to speak publicly about his opinion throughout the entire war. He began working in Vienna in 1929; from 1939 onwards some (from autumn 1940 most) of his sermons were first recorded in shorthand and subsequently in typed form. In the archives of the Baptist church the typoscripts and carbon copies of these sermons are stored, of which only a few have been published up till now.
Abkürzungen

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